Skip to main content

IVD-Präsident Wohltorf: „Wir sind ein Land der verhinderten Eigentümer“

Mit einem eindringlichen Appell an die Bundesregierung und einem Bekenntnis zur unternehmerischen Verantwortung hat IVD-Präsident Dirk Wohltorf den Deutschen Immobilientag 2025 eröffnet. Vor über 1.000 Immobilienunternehmern aus dem gesamten Bundesgebiet beginnt damit der größte Branchentreff der deutschen Immobilienwirtschaft, der heute und morgen im bcc Berliner Congress Center stattfindet.

„Nicht nur reden, nicht nur ankündigen, sondern handeln – umsetzen, Lösungen schaffen. Eben machen!“, erklärte der IVD-Präsident zum Auftakt. Das Motto des Immobilientags „Besser. Gemeinsam. Machen.“ passe nicht nur zum Charakter des IVD, sondern auch zu den politischen Zielen der neuen Bundesregierung.

Der Weg ins Eigentum darf kein Hindernislauf sein

Im Mittelpunkt der Ansprache stand das Thema Wohneigentum.

„Ich höre in der politischen Diskussion immer wieder, Deutschland sei ein Mieterland. Ich sage: Wir sind kein Mieterland – wir sind ein Land der verhinderten Eigentümer“,

so Wohltorf. Explodierende Baukosten, hohe Erwerbsnebenkosten und überzogene Eigenkapitalanforderungen seien die wahren Hürden. Die vom IVD seit Langem geforderte Befreiung des ersten Immobilienerwerbs von der Grunderwerbsteuer sei überfällig. Eine Kopplung mit höheren Erbschaftsteuern lehnte der IVD-Präsident ab:

„Eigentumsförderung mit Eigentumsbestrafung zu kombinieren, ist kein Kompromiss – es ist ein Widerspruch.“

Immobilienunternehmer gestalten Lösungen

Der IVD versteht sich als Stimme der unternehmerisch denkenden Immobilienwirtschaft in Deutschland. Seine Mitglieder – Makler, Verwalter, Berater, Projektentwickler, Bauträger und Sachverständige – übernehmen täglich Verantwortung, investieren, schaffen Arbeitsplätze und gestalten aktiv den Markt. Wohltorf: „Unsere Mitglieder wissen, was es heißt, unternehmerisch zu denken – wir reden nicht über den Markt, wir gestalten ihn.“
In Richtung Bundesregierung forderte der IVD klare Prioritäten: „Was wir nicht brauchen, sind Gesprächsrunden mit Akteuren, die nichts bauen, sondern blockieren. Wenn es ernst gemeint ist mit dem Bündnis bezahlbarer Wohnraum, dann gehören an den Tisch: die Bau- und Immobilienwirtschaft, Architekten – und die Politik auf höchster Ebene.“

Vertrauen schaffen durch politische Verlässlichkeit

Wohltorf begrüßte, dass die neue Bundesregierung zentrale Anliegen der Branche im Koalitionsvertrag aufgegriffen habe – wie beschleunigte Planungsverfahren, digitale Bauämter, steuerliche Verbesserungen und vereinfachte Standards wie den Gebäudetyp E. Doch entscheidend sei die Umsetzung:

„Was wir brauchen, ist keine neue Strategie, sondern entschlossene Führung. Deutschland muss vom Standstreifen auf die Überholspur.“

Er warnte vor weiterer Überregulierung und forderte Verlässlichkeit für Investoren und Eigentümer:

„Wir müssen die Kräfte des Marktes sich wieder entfalten lassen. Und vor allem: Planungssicherheit schaffen. Kein ‚Ja, aber‘ beim Eigentum, keine neuen Belastungen, keine Mietrechtspolitik, die Investitionen ausbremst.“

Erwartungen an die neue Bauministerin Hubertz

Mit Blick auf die neue Bundesbauministerin Verena Hubertz zeigte sich Wohltorf grundsätzlich optimistisch: „Sie ist Unternehmerin, sie kennt wirtschaftliche Zusammenhänge. Tempo, Technologie, Toleranz – das sind gute Überschriften. Jetzt kommt es auf Taten an.“ Auch Bundeskanzler Friedrich Merz habe mit seiner Aussage „Jeder mit normalem Einkommen muss die Chance auf Wohneigentum haben“ ein wichtiges Signal gesetzt. „Nun braucht es keine weiteren Parteitagsanträge – sondern Vertrauen, Führung und Umsetzung.“

Neue Kultur der Zusammenarbeit in der Immobilienwirtschaft

Wohltorf hob abschließend hervor, welche Bedeutung der Deutsche Immobilientag als Spiegel der Herausforderungen, Motor der Veränderung und Plattform für praxisnahe Lösungen habe. Besonders betonte er den wachsenden Trend zur Zusammenarbeit innerhalb der Branche: „Wer gemeinsam handelt, hat nicht nur mehr Ideen – er hat auch mehr Rückhalt, mehr Sichtbarkeit, mehr Schlagkraft.“ Immer mehr Akteure in der Immobilienwirtschaft würden erkennen, dass Kooperation kein Verlust an Profil sei, sondern ein Gewinn an Wirksamkeit. „Gemeinsames Handeln ist nicht nur besser – es ist klüger“, so Wohltorf. Der DIT 2025 stehe genau dafür: als Bühne, Netzwerk und Impulsgeber für eine stärker vernetzte, verantwortungsbewusste Branche.

Pressemitteilung vom 6. Juni 2025, Berlin

Ansprechpartner

Bundesverband

Leiter Kommunikation und Pressesprecher