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Hat der Krieg in der Ukraine Auswirkungen auf die Immobilienpreise in Hessen?

Kaufimmobilien

Das beherrschende Thema der letzten zwei Jahre waren die Corona Pandemie und ihre gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen. Der Immobilienmarkt in den Metropolregionen, aber auch in den ländlichen Gebieten kannte in den letzten Jahren nur eine Richtung: es ging immer nach oben. Die dynamische Aufwärtsbewegung wurde sogar durch die Corona-Pandemie unterstützt. Der Wunsch nach einem Zimmer mehr und nach einem Garten waren die Hauptargumente. Kapitalanlegern fehlen nach wie vor Anlagealternativen und es ist viel Geld im Umlauf. Anfang des Jahres 2022 wurde die Nachfrage durch steigende Zinsen und der Angst vor noch höheren Baukosten noch einmal angefeuert.

Jetzt ist Krieg in Europa und es herrscht auf breiter Front eine gewisse Unsicherheit, welche Folgen dieser Krieg unmittelbar auf die Immobilienwirtschaft haben wird. Personen, die bereits unmittelbar von diesem Konflikt betroffen sind, halten sich verständlicher Weise mit Entscheidungen für einen Immobilienkauf derzeit zurück. Insofern gibt es bereits erste kleinere Auswirkungen. Ein weiterer Faktor dürften auch die sich weiter verschärfenden Zulieferprobleme sein, die weiterhin zu steigenden Baukosten führen werden. Je länger der Krieg dauern wird, umso größer werden sicherlich die Auswirkungen auf einer breiteren Basis. Insofern kann man nur hoffen, dass sehr bald eine diplomatische Lösung herbeigeführt wird, um keine große Rezession auszulösen.

Die aktuelle Situation wird auch voraussichtlich Auswirkungen auf den Klimaschutz im  Immobilienbereich haben, so wird die Wichtigkeit der eigenen Energieversorgung sicherlich durch den Krieg unumkehrbar steigen. Insofern wird dies auch kurzfristige Folgen auf die Immobilienwirtschaft haben. Verbraucher werden eher Immobilien mit einer autarken Versorgung bevorzugen. Dazu gehören sicherlich Energiequellen wie Solar, Luft-Wärme, Holzpellets und Öko-Strom.

Die hohe Volatilität an den Aktienmärkten wird wiederum Investitionen in Immobilien stärken. Auch der Anlagedruck von institutionellen Investoren wird bleiben. Die hohe Erbschafts- und Schenkungsquote wird auch Normalverdienern die Möglichkeit einräumen, ins eigene Heim zu investieren. Ein weiterer Faktor, der dazu führen wird, dass trotz aller Krisen der Markt stabil bleiben wird, ist die beständige Wertstabilität von Immobilien, in Zeiten wie diesen sind und bleiben sie beliebt als Anlage und als Altersvorsorge.

Wohnungsmieten  

Bei den Wohnungsmieten kommt es nur noch zu leichten Erhöhungen, größere Steigerungen sind durch den IVD Mitte aktuell nur noch bei Wohnungen mit sehr gutem Wohnwert zu beobachten. Die Frage, die sich für diesen Markt stellt, ist inwieweit die Bundesregierung  es schafft ihr Ziel von 400.000 Neubauwohnungen zu erreichen. Ein weiterer Faktor ist die Auswirkung des Kriegs in der Ukraine und wie der Zustrom der Flüchtlinge und der erhöhte Bedarf an Wohnungen eine Mangelsituation entstehen lässt mit ggf. weiter steigenden Mieten.

Fazit:   

Unter der Annahme, dass noch in der ersten Jahreshälfte der Konflikt in der Ukraine beendet werden sollte, dürfte sich das Preisniveau auf dem jetzigen Niveau sicher halten. Die Vermarktungszeiten werden sich punktuell etwas verlängern. Größere Preissprünge sehen wir in diesem Jahr auf breiter Front tendenziell nicht. Das Ziel der Politik muss es nun sein schnell aktiv zu werden und hohe Anreize für Investoren zu schaffen, um möglichst zügig neuen Wohnraum zu schaffen.

Stand: Juni 2022

Detaillierte Preise sowie aktuelle Grafiken zur Preisentwicklung der letzten 10 Jahre können Sie unserem Immobilienpreisspiegel Hessen 2022 entnehmen. Er ist über unsere Servicegesellschaft IVDS GmbH erhältlich. Bei Fragen wenden Sie sich an: ivds@ivd-mitte.de

IVD Mitte

Sachbearbeiterin der IVDS GmbH