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Preisanstiege flachen ab, Angebot bleibt knapp
Hamburg, 10. September 2025 – Der IVD Nord hat im Sommer eine aktuelle Umfrage* unter seinen Hamburger Mitgliedsunternehmen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen: Der Mietmarkt in Hamburg bleibt von einer sehr hohen Nachfrage geprägt, besonders in guten und sehr guten Lagen. Gleichzeitig flachen die Preisanstiege ab – ein Hinweis auf eine leichte Marktberuhigung bei anhaltender Knappheit.
Nachfrage in guten Lagen ungebrochen
70 % der Befragten melden steigende Mieten, 30 % stabile Preise. Preissprünge über 10 % sind kaum noch zu beobachten – die Mehrheit der Befragten sieht Anstiege von bis zu 5 %. Damit schwächt sich die Dynamik im Vergleich zum Vorjahr ab.
„Der Hamburger Mietwohnungsmarkt bleibt in den begehrten Lagen weiterhin angespannt. Wer dort eine Wohnung sucht, muss schnell sein – die meisten Objekte werden in kürzester Zeit vermietet“, so Anika Schönfeldt-Schulz, Vorsitzende des IVD Nord. „In äußeren Stadtlagen hingegen beobachten wir eine längere Vermarktungsdauer. Hier wäre es Aufgabe der Stadt, durch Infrastruktur und Angebote die Attraktivität zu steigern.“
68 % der Nachfrage konzentrieren sich auf gute Lagen, weitere 26 % auf normale Stadtlagen. Für einfache oder periphere Lagen besteht praktisch keine Nachfrage.
Vermarktungszeiten und Umzüge
Die Vermarktungsdauer ist in den Top-Lagen am kürzesten: 89 % der Wohnungen werden hier in weniger als drei Wochen vermietet. In normalen Lagen sind es 80 %, während in äußeren Stadtteilen längere Leerstandszeiten üblich bleiben.
Trotz hoher Nachfrage verzeichnet die Hälfte der Befragten (53 %) rückläufige Mietvertragszahlen, während 32 % gleichbleibende Vertragszahlen feststellen. „Wir sehen, dass weniger Menschen umziehen. Das hat zur Folge, dass das ohnehin knappe Angebot weiter eingeschränkt bleibt“, erklärt Schönfeldt-Schulz.
Mittlere Wohnungsgrößen am gefragtesten
Besonders stark nachgefragt sind Wohnungen mittlerer Größe (50 bis 90 Quadratmeter), die 71 % der Nachfrage ausmachen. Kleinwohnungen liegen bei 27 %, große Wohnungen spielen mit 2 % kaum eine Rolle.
Auch bei den Gebäudeklassen zeichnet sich ein klares Bild: 49 % der Befragten berichten, dass den Kunden der energetische Sanierungszustand wichtiger ist als die Baualtersklasse. Energetisch optimierte Objekte lassen sich deutlich schneller vermieten. Wohnungen in Altbauten sind mit 32 % genannt. Die kaum vorhandenen Neubauten oder Nachkriegsbauten stehen dafür weniger im Fokus.
Ausblick: Preise steigen weiter, aber langsamer
Für die kommenden sechs Monate erwarten 63 % steigende Mieten, 37 % stabile Preise. Das zukünftige Marktgeschehen am Mietwohnungsmarkt sehen 72 % eine gleichbleibend angespannte Lage.
„Die Mieten werden weiter steigen – wenn auch moderater. Ursache sind die begrenzten Neubauzahlen und die starke Nachfrage, auch von ehemaligen Kaufinteressenten, die wegen hoher Zinsen auf den Mietmarkt ausweichen“, so Schönfeldt-Schulz.
*An der IVD-Experten-Umfrage haben sich 69 Hamburger IVD-Mitglieds-Unternehmen vom 22. Juli bis 31. August 2025 beteiligt.
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