In den letzten drei Monaten ist erstmals seit zehn Jahren eine preisliche Stagnation auf dem Markt für Wohnimmobilien in Rheinland-Pfalz zu beobachten. Dies berichten Experten des Immobilienverbands Deutschland, IVD West, im Rahmen einer aktuellen Analyse. Noch im Frühjahr waren Preissteigerungen im mittleren einstelligen Prozentbereich für den zurückliegenden 12-Monats-Zeitraum festgestellt worden. Der Anstieg der Mieten lag aber auch schon damals unter dem Durchschnittswert der letzten Dekade.
„Inzwischen sind die Folgen aktueller Krisen wie dem Ukrainekrieg, die Preisexplosionen für Energie und Baumaterialien und die gestiegenen Zinsen auch in Rheinhessen, in der Pfalz und an der Mosel zu spüren. Die Verkaufspreise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen sind im letzten Quartal um null Prozent gestiegen. Die Marktlage hat sich deutlich verändert“, erläutert Andreas Schnellting, Stellv. Vorsitzender der IVD West aus Kusel. „Wir spüren, dass der Interessentenkreis geschrumpft ist. Dies liegt zum einen sicherlich an strikteren Finanzierungsvorgaben durch die Banken samt stark gestiegener Zinsen. Dadurch werden Käuferschichten im unteren und mittleren Einkommensbereich ohne nennenswertes Eigenkapital vom Immobilienerwerb ausgeschlossen.“
Andererseits habe sich laut Schnellting die veränderte Marktlage noch nicht hinreichend auf die Preisvorstellungen der Verkäufer ausgewirkt. „Dass die Zeiten von Höchstpreisen für Bestandsimmobilien, die eventuell auch noch energetisch saniert werden müssen, vorerst vorbei sind, hat sich noch nicht überall herumgesprochen. Mondpreise zahlt kein Mensch mehr.“ Schnellting empfiehlt Immobilienbesitzern, die sich mit Verkaufsgedanken tragen, stets die kompetente Beratung von qualifizierten Immobilienmaklern in Anspruch zu nehmen. „Den Wert der eigenen Immobilie mit der aktuellen Marktlage abzugleichen, sollte man den Profis überlassen. Auch potentielle Käufer, die den Wechsel ins selbstgenutzte Wohneigentum anstreben, können von sachkundiger Beratung durch Makler und Sachverständige nur profitieren.“