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  • Dennoch verzeichnen 38 Prozent der Unternehmen eine unveränderte und 35 Prozent sogar eine steigende Auftragslage 
  • Rückgang der notariellen Kaufverträge 
  • Paradoxon lässt sich durch erhöhten Beratungsaufwand erklären
  • Nachfragerückgang spiegelt sich bei Preisen wider: 71 Prozent belegen Preisrückgang

Hamburg, 7. November 2022 – Nach einer aktuellen Umfrage* des IVD Nord unter seinen Mitgliedern zum aktuellen Marktumfeld ist die Kaufnachfrage nach selbstgenutzten Wohnimmobilien bei 91,5 Prozent der befragten Unternehmen zurückgegangen. Dabei gaben 60 Prozent sogar einen starken und 25 Prozent einen mittleren Rückgang an. Im Gegensatz zur Kaufnachfrage bei Wohnimmobilien verzeichnen 63 Prozent der Befragten eine unveränderte Mietnachfrage.

Auch die Nachfrage nach Wohnimmobilien zur Anlage ist bei 82 Prozent der Umfrageteilnehmer rückläufig. Hier sehen 55 Prozent einen starken und 29,5 Prozent einen mittleren Rückgang.

Bezüglich der Auftragslage im Unternehmen sind die Antworten in etwa gleichverteilt. Aktuell sehen immer noch 38 Prozent die Auftragslage für ihr Unternehmen als unverändert an, 35 Prozent verzeichnen eine steigende Auftragslage und 27 Prozent verzeichnen weniger Aufträge.

Anika Schönfeldt-Schulz, Vorsitzende des IVD Nord: „Auf den ersten Blick überraschen diese Ergebnisse und erscheinen paradox, da bei einer stark sinkenden Kaufnachfrage auch von einem Abnehmen der Auftragslage ausgegangen werden könnte. Aber aus Gesprächen mit unseren Mitgliedern wissen wir, dass nun vor allem wieder mehr auf die Qualität der Makler geachtet wird und nun die Beratung verstärkt in den Vordergrund tritt.“ Dies belegen auch die Umfrageergebnisse. Demnach geben 54 Prozent der befragten Unternehmen einen Anstieg bei der Beratungsleistung an.

Analog zur verminderten Kaufnachfrage hat sich die Anzahl der notariellen Beurkundungen bei 75 Prozent der Befragten reduziert. Dabei stellen 42 Prozent einen mittleren und 38 Prozent einen starken Rückgang fest.

Der Nachfragerückgang bei Wohnimmobilien spiegelt sich bereits auch bei den Angebots- bzw. Verkaufspreisen wider. Hier beobachten 71 Prozent der Umfrageteilnehmer einen Preisrückgang, der sich nach Angaben von 48 Prozent mittel auswirkt, nur 15 Prozent sehen einen starken Rückgang der Preise.

Beim Blick auf die Angebotsseite zeigt sich, dass 54 Prozent der Umfrageteilnehmer eine steigende Anzahl von Wohnimmobilien zum Verkauf verzeichnen. Schönfeldt-Schulz: „Das ist eine logische Konsequenz. Verkaufswillige finden in diesen Zeiten nicht mehr so schnell einen Interessenten bzw. Käufer für ihr Objekt. Kaufwillige, bei denen die Finanzierung steht, können sich entsprechend über ein größeres Angebot an Immobilien erfreuen.“

In der Abschlussfrage wurden die IVD Nord-Mitglieder nach ihrer Einschätzung zur zukünftigen Marktlage für ihr Unternehmen in den nächsten sechs Monaten befragt. 46 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen diese neutral, 40 Prozent jedoch kritisch.

„Der Immobilienmarkt ist aktuell in Bewegung. Nach der Schockstarre im Februar und März verunsichern die den Immobilienmarkt beeinflussenden Faktoren, wie beispielsweise steigende Finanzierungskosten, explodierende Energiepreise, zukünftige Klimaschutzauflagen, teure Bau-, Material- und Sanierungskosten, Fachkräftemangel und Inflation alle Marktteilnehmer. Das trifft sowohl auf Eigentümer, Kaufwillige und Mieter als auch auf Immobilienunternehmer zu“, so Schönfeldt-Schulz abschließend.

*An der Umfrage haben sich rund 200 Unternehmen im Oktober 2022 beteiligt.

 


 

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