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„Klimaschutz ja – aber mit Augenmaß, mit realistischen Fristen und so, dass Wohnen in Hamburg bezahlbar bleibt.“
Hamburg, 22. September 2025 – Das jetzt von der Hamburger Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) veröffentlichte Gutachten im Vorfeld des Volksentscheides zeigt laut IVD Nord deutlich: Soll Hamburg bereits 2040 klimaneutral werden, müssten Eigentümer in sehr kurzer Zeit enorme Investitionen tätigen. Der Austausch von Heizungsanlagen, umfassende energetische Sanierungen und beschleunigte Netzausbauten verursachen Milliardenkosten – mit spürbaren Folgen für die Mieten in unserer Stadt.
Im Rahmen des Volksentscheides am 12. Oktober können rund 1,3 Millionen Hamburgerinnen und Hamburger über den Zukunftsentscheid abstimmen, der das Vorziehen der Klimaneutralität auf 2040 vorsieht. Unterstützt wird die Initiative unter anderem vom Mieterverein zu Hamburg und dem Deutschen Schauspielhaus.
Nach Angaben des IVD Nord treffen die daraus resultierenden Mehrbelastungen nicht nur einkommensschwache Haushalte, sondern auch die breite Mitte der Gesellschaft. Carl-Christian Franzen, stellvertretender Vorsitzender des IVD Nord für Hamburg, dazu: „Schon heute geben viele Familien, Alleinerziehende und Berufstätige einen großen Teil ihres Einkommens fürs Wohnen aus. Zusätzliche Mieterhöhungen von mehreren Euro pro Quadratmeter, wie sie ein vorgezogenes Klimaziel nach sich ziehen würde, bringen selbst Durchschnittshaushalte schnell an ihre Grenzen.“
Zudem gilt: Geld kann man nur einmal ausgeben. Milliarden, die vorzeitig in Sanierungen bestehender Gebäude fließen, fehlen dann für den dringend benötigten Wohnungsneubau. „Die Hansestadt braucht jedoch mehr Wohnungen, um den Markt zu entlasten – nicht weniger. Ein überhasteter Fahrplan nimmt uns die finanziellen Spielräume, dieses Ziel zu erreichen“, führt Franzen aus.
Wie weitreichend die Pläne sind, zeigt das Gutachten selbst: Es nennt Tempo 30 für das gesamte Stadtgebiet, eine Null-Emissions-Zone, in der nur noch E-Autos oder Wasserstofffahrzeuge fahren dürfen, sowie die Stilllegung kompletter Gasnetze bis spätestens 2040 – selbst dann, wenn dort noch funktionierende Heizungen laufen. Solche Maßnahmen greifen tief in den Alltag der Menschen ein und treffen am Ende sowohl Mieter als auch Eigentümer.
Franzen: „Ich sehe mit großer Sorge, dass die Lasten dieser überhasteten Klimapolitik quer durch alle Einkommensgruppen getragen werden müssen. Eigentümer sollen in kürzester Zeit enorme Summen investieren. Das treibt die Mieten nach oben, während zugleich Geld für den Neubau fehlt. Klimaschutz ja – aber mit Augenmaß, mit realistischen Fristen und so, dass Wohnen in Hamburg bezahlbar bleibt.“
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