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Mainz, 20.06.2023 – Nach einer krisenbedingten Delle Mitte letzten Jahres haben sich die Kaufpreise für Wohnimmobilien in Rheinland-Pfalz inzwischen weitestgehend auf Vorjahresniveau stabilisiert.  Die durchschnittlichen Wohnungsmieten sind vielerorts hingegen leicht gestiegen. Dies geht aus dem Immobilien-Preisspiegel Rheinland-Pfalz 2023 des Immobilienverbands Deutschland, IVD West, hervor, der am Dienstag veröffentlicht wurde.

„Die aktuellen Zahlen, die im ersten Quartal 2023 erhoben wurden, spiegeln eine gewisse Trendwende am Immobilienmarkt in Rheinland-Pfalz wider“, erläutert Andreas Schnellting, Stellv. Vorsitzender des IVD West aus Kusel, den heute in Mainz vorgelegten Preisspiegel. „In Folge vielfältiger Krisen stiegen in 2022 zuerst die Bau- und Energiekosten, dann die Zinsen. Die Auswirkung auf den Markt für selbstgenutzten Wohnraum war ein Nachgeben der Preise ab Sommer letzten Jahres. Im Jahresdurchschnitt konstatieren wir inzwischen allerdings eine Stabilisierung der Werte auf Vorjahresniveau.“ Schnellting weist weiterhin darauf hin, dass bei den Wohnungsmieten höhere Steigerungsraten als in den beiden Vorjahren zu verzeichnen sind. „In den 2010er Jahren gab es vor allem in größeren Städten jährliche Steigerungsraten, die bisweilen im zweistelligen Prozentbereich lagen. Diese Dramatik erreichen wir aktuell nicht. Wir beobachten in vielen Kommunen Mietsteigerungen von 2 bis 4 Prozent – im Neubaubereich bisweilen etwas mehr.“

Preise für Kaufimmobilien

Die Kaufpreise für Einfamilienhäuser haben sich im landesweiten Durchschnitt auf Vorjahresniveau stabilisiert. Mit größeren Veränderungen ist hier – wie auch im Segment Eigentumswohnungen – in den nächsten Monaten nicht zu rechnen.

Im Detail sind jedoch einige regionale Unterschiede auszumachen. So sind in Mainz und Teilen Rheinhessens die Preise trotz Krise weiterhin gestiegen – wenn auch nicht ganz so dynamisch wie in den Vorjahren. Ähnliches gilt für Ludwigshafen und Prüm. Unverändert tendieren Kommunen wie Frankenthal, Wittlich und Montabaur. Mehrheitlich sind jedoch teils deutliche Preisnachlässe zu verzeichnen. Beispielhaft können hier Worms, Mendig und Remagen genannt werden.

Die teuersten Neubau-Eigentumswohnungen finden sich erwartungsgemäß in der Landeshauptstadt. Dort werden in den besten Lagen pro Quadratmeter nach wie vor mehr als 7.200 EUR gefordert und bezahlt. Auf den weiteren Plätzen folgen Neustadt an der Weinstraße (6.600 EUR) und Ingelheim (6.200). In Bingen, das im Vorjahr mit 6.300 EUR noch gleichauf lag, sank der Quadratmeterpreis auf 5.700 EUR.
Die günstigste Neubauwohnung wurde in den letzten Monaten in Bad Ems verkauft – und zwar für 1.000 EUR/qm (mittlerer Wohnwert).

Wohnungsmieten

Weiterhin ist die Lage auf dem Mietmarkt uneinheitlich – trotz durchschnittlicher Steigerungsraten. Ein Blick auf die fünf Oberzentren bestätigt dies. So stiegen die Mieten (Neubau, guter Wohnwert) in Kaiserslautern von 9,70 auf 10,- EUR und in Ludwigshafen von 11,10 auf 11,50 EUR. In Mainz (16,- EUR), Koblenz (11,- EUR) und Trier (12,- EUR) verharrten die Mieten in diesem Segment auf Vorjahresniveau. Auch Landau bleibt hier preisstabil, während in Worms eine deutliche Verteuerung von 11,- auf 12,- EUR zu beobachten war. Kleinere Kommunen wie z.B. Bad Hönningen, Edenkoben oder Wörrstadt verzeichnen Mietsteigerungen von bis zu 5 Prozent.

Ansprechpartner

IVD West

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit