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Heute startet das Bündnis bezahlbarer Wohnraum auf dem Berliner EUREF-Campus mit einer ersten Spitzenrunde. Der Immobilienverband Deutschland IVD | Die Immobilienunternehmer gehört dem Bündnis an. IVD-Präsident Jürgen Michael Schick nimmt an dem Auftaktgespräch teil. Schick kommentiert:
„Der zentrale Erfolg unseres Bündnisses wird davon abhängig sein, inwieweit alle Beteiligten bereit sind, Kompromisse und pragmatische Lösungen einzugehen. Für ewig lange Diskussionsrunden und den Versuch, es allen recht zu machen, ist keine Zeit. Jetzt gilt es, in einer Welt gestiegener Zinsen, hoher Energiekosten, weitgehend ausgesetzter Neubauförderung und Materialknappheit jeden dazu zu animieren, Wohnraum zu schaffen. Jetzt muss angepackt werden.
Inwieweit die Zielmarke von 400.000 neu gebauten Wohnungen unter den zum Teil dramatischen Sondereinflüssen überhaupt realistisch ist, wird letztlich von den Rahmenbedingungen abhängen. Entscheidend ist der Weg zu diesem Ziel – und das ist der Weg der Angebotsausweitung beziehungsweise die Art und Weise, wie neuer Wohnraum geschaffen wird. Hierbei sollte sich die Bundesregierung neben dem Neubau verstärkt der Umnutzung, des Umbau und der Reaktivierung bestehender Gebäude widmen. Der Anteil der Baugenehmigungen für Wohnungen, die aus Bestandsmaßnahmen neu entstanden sind, betrug in den vergangenen Jahren regelmäßig zwischen 11 und 12 Prozent. Diesen Anteil gilt es zu erhöhen, weil das Potenzial aus Aufstockungen und Redevelopment riesig ist. 4,3 Millionen Wohnungen wären bis 2040 aus dem Bestand möglich, das wären 240.000 pro Jahr. Übrigens: Ein Drittel der Bauanträge geht auf private Bauherren und Erwerber zurück. Ein investitionsfreundliches Klima brauchen also im Besonderen auch die privaten Investoren.
Eine Offensive muss es bei der Eigentumsförderung geben. 73 Prozent aller Mieter wären gern Eigentümer. Würde die Politik sie bei der Umsetzung des Wunsches mehr unterstützen, käme dies auch dem Mietwohnungsmarkt zugute. Wohneigentum – selbstgenutzt oder vermietet – ist zudem die beste Möglichkeit der Altersvorsorge und der finanziellen Unabhängigkeit.
Um die Eigentumsbildung zu unterstützen müssen aus unserer Sicht vor allem Freibeträge bei der Grunderwerbsteuer für Erwerber von selbstgenutztem Wohneigentum möglich sein und Eigenkapitalergänzungs-Bürgschaften eingeführt werden. Außerdem sollte es mehr Anreize für „Jung kauft Alt“ geben. Bundesweit gibt es 119 Gemeinden mit „Jung kauft Alt“-Modellen, mit dem Ziel, den Leerstand zu beseitigen oder zu verhindern, den Bestand zu ertüchtigen und die Innenentwicklung zu fördern. Der Bund sollte sich für solche Modelle stark machen und die Kommunen bei der Umsetzung mehr unterstützen.“
Pressemitteilung vom 27. April 2022
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