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IVD-Präsident Dirk Wohltorf: „Der Kanzler hat den Schlüssel in der Hand“

Die heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamts belegen erneut den gravierenden Mangel an Neubau in Deutschland. Im Jahr 2024 wurden lediglich 251.900 neue Wohnungen fertiggestellt – ein Rückgang um 14,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und erneut deutlich weniger als die jährlich benötigten 400.000 Wohnungen, die erforderlich wären, um dem wachsenden Wohnraumbedarf gerecht zu werden. Besonders starke Rückgänge gab es 2024 bei den meist von Privatpersonen errichteten Ein- und Zweifamilienhäusern: Mit 54.500 Einfamilienhäusern wurden 22,1 Prozent weniger fertiggestellt als im Vorjahr. Die Zahl neuer Wohnungen in Zweifamilienhäusern fiel um 26,2 Prozent auf 17.600. Der Rückstand im Neubau bleibt mit 759.700 Wohnungen dramatisch hoch und mit ihm die angespannte Lage auf vielen regionalen Wohnungsmärkten.

Für den Immobilienverband Deutschland IVD ist diese Entwicklung ein klarer Handlungsauftrag an die Politik. IVD-Präsident Dirk Wohltorf erklärt:

„Bundeskanzler Friedrich Merz hat in dieser Woche zurecht betont, dass Menschen mit normalem Einkommen die Möglichkeit haben müssen, Wohneigentum erwerben zu können. Mit dieser Aussage hat der Kanzler den Schlüssel in der Hand – jetzt muss die Bundesregierung die Tür zum Eigentum öffnen. Das ist nicht nur ein gesellschaftspolitisches Versprechen, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit.

Wenn man bedenkt, dass Ein- und Zweifamilienhäuser regelmäßig mehr als ein Drittel der fertiggestellten Wohnungen ausmachen, wird deutlich: Der private Wohnungsbau ist ein tragender Pfeiler der Wohnraumversorgung. Mit eigenkapitalersetzenden Bürgschaften, wie sie im Koalitionsvertrag vereinbart sind, ließe sich dieses Segment wieder stärken, weil fehlendes Eigenkapital die Finanzierungskosten nach oben treibt und damit häufig den Wunsch nach den eigenen vier Wänden platzen lässt.“ Diese Idee ist nicht neu und war schon in den beiden vorhergehenden Koalitionsverträgen enthalten. Aufgrund langwieriger Zertifizierungsverfahren wurden diese Pläne jedoch nie umgesetzt.

„Wenn es die Regierungskoalition ernst meint mit dem erleichterten Zugang zum Wohneigentum, muss sie jetzt gleich zu Beginn der Legislaturperiode die Weichen für eigenkapitalersetzende oder -ergänzende Bürgschaften stellen. Das Problem vieler junger Familien, die zunehmenden Eigenkapitalanforderungen nicht erfüllen zu können, darf nicht wieder auf die lange Bank geschoben werden“, so Wohltorf. Die Immobilienwirtschaft und auch die Menschen in Deutschland stehen bereit und warten auf die notwendigen Impulse.

 

Pressemitteilung vom 23. Mai 2025

Ansprechpartner

Bundesverband

Leiter Kommunikation und Pressesprecher