Auf dem Markt für Wohnimmobilien im Saarland ist in den letzten drei Monaten eine preisliche Stagnation eingetreten. „Dieses außergewöhnliche Phänomen haben wir seit vielen Jahren nicht mehr beobachtet“, erläutert der Vorsitzende des Immobilienverbands Deutschland, IVD West, Burkhard Blandfort aus Saarlouis. Noch im Frühjahr waren Preissteigerungen im mittleren einstelligen Prozentbereich für den zurückliegenden 12-Monats-Zeitraum festgestellt worden.
„Die Folgen aktueller Krisen wie dem Ukrainekrieg, die Preisexplosionen für Energie und Baumaterialien und die gestiegenen Zinsen sind inzwischen auch im Saarland zu spüren. Die Verkaufspreise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen sind im letzten Quartal erstmals seit langer Zeit stabil geblieben. Die Marktlage hat sich somit deutlich verändert“, stellt Burkhard Blandfort fest. „Der Interessentenkreis ist offensichtlich geschrumpft. Dies liegt zum einen sicherlich an strikteren Finanzierungsvorgaben durch die Banken samt stark gestiegener Zinsen. Dadurch werden Käuferschichten im unteren und mittleren Einkommensbereich ohne nennenswertes Eigenkapital vom Immobilienerwerb nahezu ausgeschlossen.“
Laut Blandfort habe sich die veränderte Marktlage allerdings noch nicht hinreichend auf die Preisvorstellungen der Verkäufer ausgewirkt. „Dass die Zeiten von Höchstpreisen für Bestandsimmobilien, die eventuell auch noch energetisch saniert werden müssen, vorerst vorbei sind, hat sich noch nicht überall herumgesprochen. Mondpreise zahlt kein Mensch mehr.“
Der Vorsitzende des IVD West empfiehlt saarländischen Immobilienbesitzern, die sich mit Verkaufsgedanken tragen, stets die kompetente Beratung von qualifizierten Immobilienmaklern in Anspruch zu nehmen. „Den Wert der eigenen Immobilie mit der aktuellen Marktlage abzugleichen, sollte man den Profis überlassen. Auch potentielle Käufer, die den Wechsel ins selbstgenutzte Wohneigentum anstreben, können von sachkundiger Beratung durch Makler und Sachverständige nur profitieren.“