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Saarbrücken, 11.06.2025 – Auf dem saarländischen Immobilienmarkt ist eine Phase der preislichen Stabilisierung zu verzeichnen. Nach dem Rückgang der Kaufpreise für selbstgenutzte Wohnimmobilien in den beiden Vorjahren beobachten die Experten des IVD West inzwischen eine Seitwärtsbewegung, insbesondere bei Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen. Die Wohnungsmieten hingegen stiegen im Durchschnitt leicht an, bleiben aber im gesamtdeutschen Vergleich günstig.  Dies geht aus dem Preisspiegel Wohn- und Gewerbeimmobilien Saarland 2025 des Immobilienverbands Deutschland, IVD West, hervor, in dem die aktuellen Immobilienpreise für 23 Städte und Gemeinden dargestellt werden.

„Der fast völlig erlahmten Neubautätigkeit im Saarland steht ein leicht gestiegenes Angebot an gebrauchten Wohnimmobilien gegenüber. Dies führt zu einem Markt ohne große preisliche Ausschläge,“ erläutert Burkhard Blandfort, Vorsitzender des IVD West und Immobilienunternehmer aus Saarlouis. Allerdings haben sich die Vermarktungsphasen deutlich verlängert und die Zinsvergabepolitik der Banken ist weiterhin äußerst restriktiv. Daher kommen beim Immobilienkauf in erster Linie Haushalte mit ausreichendem Eigenkapital zum Zuge. Um hier eine Trendwende hin zu einem qualitativ guten und vor allem ausreichenden Angebot an Wohneigentum für breite Schichten der Bevölkerung einzuläuten, bedarf es eines deutlichen Schubs beim Thema Neubau. Blandfort: „Der IVD fordert daher u.a. dringend die Absenkung der Grunderwerbsteuer, Initiativen zur Nivellierung der Baustandards und Förderprogramme für den Erwerb selbstgenutzten Wohneigentums.“

Folgendes Bild ergibt sich bei den Preisen für freistehende Eigenheime: Die drei teuersten Städte im Saarland bleiben hier Saarbrücken, Saarlouis und Perl mit aktuellen Kaufwerten zwischen 410.000 Euro und 520.000 Euro (guter Wohnwert, bezugsfrei, inkl. Garage und Grundstück). In St. Wendel muss für eine vergleichbare Immobilie mit einem Preis von 280.000 Euro gerechnet werden, wogegen Bexbach, Ottweiler und Schmelz jeweils unter 200.000 Euro liegen. Die teuersten Luxusimmobilien im Wert von mehr als 1,1 Millionen Euro finden sich in Saarbrücken und in Saarlouis. Das günstigste Wohnhaus wurde im Berichtszeitraum in Losheim am See für 80.000 Euro verkauft.
„In der Landeshauptstadt Saarbrücken hat die Nachfrage im Berichtszeitraum wie im ganzen Land im vergangenen Jahr leicht angezogen. Doch das Angebot ist weiterhin knapp und das Preisniveau stabil,“ beschreibt Ulrich Lorscheider, Vorstandsmitglied des IVD West für die Region, die Situation am Markt. „Mit einem Minus von mehr als 30 % bei Baugenehmigungen für Wohngebäude im vergangenen Jahr ist im Neubaubereich leider nicht mit einer Entspannung zu rechnen“, warnt Lorscheider.

In Saarbrücken und Saarlouis ist auch der Markt für Eigentumswohnungen vergleichbar. Bestandswohnungen im guten Wohnwert haben sich leicht verbilligt und kosten in beiden Städten nun zwischen 2.550 und 2.900 Euro pro Quadratmeter. Perl tendiert noch etwas teurer. Im Neubau werden dort im gleichen Segment Preise von 4.300 Euro und mehr bezahlt. Dudweiler, Eppelborn und St. Wendel liegen im entsprechenden Bestandssegment mit Werten zwischen 1.800 und 2.300 Euro preislich im Mittelfeld.
Allerdings kommen auch Wohnungen auf den Markt, die am unteren Ende der Preisskala rangieren. Einfach ausgestattete Altbauwohnungen kosten bspw. in Wadern, Illingen oder Ottweiler lediglich zwischen 550 und 720 Euro pro Quadratmeter. Doch je älter und schlechter in Schuss das Objekt, desto größer ist der Sanierungsstau. Die drohenden Mehrkosten für Dämmung und Heizungserneuerung und Probleme bei der Finanzierung schrecken viele Interessenten vom Kauf ab.

Auch in den letzten zwölf Monaten stiegen die Wohnungsmieten im Saarland im Landesschnitt leicht an, weil weiterhin zu wenig Mieter auf den Kaufmarkt wechseln. Während es beispielsweise in St. Ingbert und Sulzbach kaum Veränderungen gab, stiegen die Mieten in Schmelz und Lebach in allen Segmenten zwischen 4 und 7 Prozent an. In Saarbrücken und Saarlouis war das Plus mit 1 bis 2 Prozent moderat.
Für Bestandswohnungen im mittleren Wohnwert werden Mieten zwischen 6,50 Euro (in Heusweiler) und 9,30 Euro (in Saarbrücken) verlangt. Nur der Sondermarkt Perl sticht mit 13,- Euro Mietzins etwas heraus. Neubaumieten im entsprechenden Segment liegen im gesamten Bundesland zwischen 6,60 Euro und 10,70 Euro.
Eine besonders günstige Wohnungsmiete von 4,50 Euro pro Quadratmeter wird bspw. in Sulzbach (Altbau, einfacher Wohnwert) verlangt. 16,- Euro Miete hingegen finden sich als Spitzenwert in Perl (Neubau, sehr guter Wohnwert).

 

Weitere Preise – auch für Reihenhäuser, Baugrundstücke und Gewerbe – in verschiedenen Kategorien und Segmenten können im aktuellen Preisspiegel des IVD West nachvollzogen werden.

Der „Preisspiegel Wohn- und Gewerbeimmobilien Saarland 2025“ kann ab 01.07.2025 hier bestellt werden.

Ansprechpartner

IVD West

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit